Deutsch-Französisches Kolloquium in Kooperation mit der Fondation Abbé Pierre
Energiearmut, für die es in Deutschland nicht einmal eine allgemein anerkannte Definition gibt, ist in Zeiten hoher Gas- und Strompreise für immer mehr Haushalte eine reale Bedrohung. Energiearmut oder Energie-Prekarität, droht, wenn hohe Energiepreise, unzureichende Ressourcen und schlechte Wohnqualität aufeinandertreffen.
Um der in beiden Ländern zunehmenden Schieflage im deutsch-französischen Kontext mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, organisierte das Pariser Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Fondation Abbé Pierre, die sich für bezahlbares Wohnen engagiert, am 29. November 2024 ein Kolloquium zum Thema "Prekäre Energieversorgung: Welche Herausforderungen gibt es in Frankreich und Deutschland?".
Anders als in Deutschland ist in Frankreich die Energiearmut seit 2010 gesetzlich definiert. Sie ist damit Messgröße und Gegenstand spezifischer öffentlicher Maßnahmen, die auf die von Energiearmut betroffenen Haushalte und Bevölkerungsgruppen mildernd einwirken. Im Gegensatz dazu ist der deutsche Sozialstaat noch immer „blind“ für das eigenständige Thema Energie-Prekarität, da allgemein angenommen wird, diese würde durch existierende Transfer-Leistungen abgemildert. Es ist somit kein eigenständiges Thema sozialer Politik. Der deutsche Staat macht die Energiearmut einer Vielzahl von Haushalten, zum Beispiel derjenigen von Haushalten mit minimalen Renten, die keine Transfer-Leistungen erhalten, damit allerdings unsichtbar. Die deutsche Sozialgesetzgebung stützt sich auf prinzipiell auf das im Grundgesetz seit 1949 postulierte "Recht auf Menschenwürde" und subsumiert hiervon abzuleitende Bedarfe um diese global zum Beispiel mit Bürgergeld-Zuwendungen abzudecken.
Anders als bei staatlichen Institutionen ist Energiearmut jedoch bei zivilgesellschaftlichen Organisationen ein gut eingeführter Begriff. Hier existiert bereits seit Jahren ein reichhaltiges Ecosystem. So konnte im Kolloquium ein Augenmerk auf das Programm "Stromspar-Check", der Caritas in Deutschland geworfen werden, das Haushalte beim Energiesparen berät, aber auch durch Beantragunsprozesse für Hilfsmaßnahmen führt. Auf französischer Seite wurde das Beispiel des Slime (Service local d'intervention pour la maîtrise de l’énergie) -Programms vorgestellt, das vom CLER-Netzwerk auf der Ebene der französischen Gemeinden umgesetzt wird. Es bietet einkommensschwachen Hausbesitzenden und Mieter_innen Unterstützung bei der Evaluierung von Gebäude- und Gerätezustand, der Anwendung von Energiesparmaßnahmen und berät bei der Finanzierung und Durchführung energetischer Sanierungen. Durch einen Blick auf zahlreiche Daten, zum Beispiel von Strom-Abstellungen nach Zahlungsverzug bei Versorgern, wird deutlich, dass in beiden Ländern eine wachsende Zahl von Haushalten zum Beispiel Alleinerziehender, Geringverdiener und der unteren Mittelschicht, zunehmend Schwierigkeiten hat, sich die hohen Energiepreise „zu leisten“ – und daher immer öfter im Kalten sitzt, auf heiße Mahlzeiten verzichtet oder digital abschaltet. Das alles mit erheblichen sozialen und gesundheitlichen Folgen.
Diskutiert und verglichen wurden daher verschiedene Instrumente zur Bekämpfung der Energiearmut, die es auf lokaler und nationaler Ebene gibt. Diese können jedoch nur eine breite Wirksamkeit entfalten, bzw. erst von nationalstaatlichen oder regionalen Ebenen eingefordert werden, sofern Energiearmut auch auf europäischer Ebene als Problem erkannt wird. So könnte die Einführung eines ETS-2-Kohlenstoffmarktes für Heizung und Transport zu einem Preisanstieg führen und sich somit negativ auf die europäischen Haushalte auswirken, von denen 9%, d. h. 42 Millionen Menschen, von Energiearmut betroffen sind.
Die Fondation Abbé Pierre konnte von ihrer breiten europäischen Initiative für ein europaweites Verbot von Stromabschaltungen durch Versorger berichten. Eine entsprechende Regelung und Verbot ist nun, nach vielen Anläufen, in einem Gesetzentwurf des EU-Parlamentes enthalten. Dies stellt einen wichtigen Schritt im Kampf gegen unwürdige Wohnverhältnisse auf europäischer Ebene dar, doch - so das Fazit – muss in beiden Ländern noch viel im Bereich Wohnungsqualität, energetisches Sanieren und bezahlbare nachhaltige Energie getan werden – eine echte Querschnittaufgabe für zahlreiche Ressorts.
Programm
09:00 Grußworte
09:10 Energiearmut: Bestandsaufnahme für Frankreich und Deutschland
09:30 - 11:00 Von der lokalen bis zur nationalen Ebene: Welche Handlungs-möglichkeiten gibt es in Frankreich und Deutschland, um Energiearmut wirksam zu bekämpfen?
Kommentar: Claire Vogt, Referentin für das Projekt „Stromspar-Check“, Deutscher Caritasverband
11:00 – 11:15 Pause
11:15 – 13:00 Welche europäischen Initiativen für eine minimale Energieversorgung für alle?
Moderation: Sophie Martiné, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, FES Paris
Deutsch-französische Simultanübersetzung
41 bis, bd. de la Tour-Maubourg 75007 Paris France
+33 (0) 1 45 55 09 96info.france(at)fes.de
Praktika & Stipendien
Diese Seite nutzt Website-Tracking-Technologien von Dritten, um ihre Dienste anzubieten, stetig zu verbessern und Werbung entsprechend den Interessen der Nutzer anzuzeigen.
Diese Technologien sind erforderlich, um die Kernfunktionalität der Website zu aktivieren.
Dies ist eine selbst gehostete Webanalyseplattform.
Zweck der Daten
Diese Liste stellt die Zwecke der Datenerhebung und -verarbeitung dar.
Genutzte Technologien
Gesammelte Daten
Diese Liste enthält alle (persönlichen) Daten, die von oder durch die Nutzung dieses Dienstes gesammelt werden.
Rechtliche Grundlage
Im Folgenden wird die erforderliche Rechtsgrundlage für die Verarbeitung von Daten genannt
Aufbewahrungsdauer
Die Aufbewahrungsdauer ist die Zeitspanne, in der die gesammelten Daten für die Verarbeitung gespeichert werden. Die Daten müssen gelöscht werden, sobald sie für die angegebenen Verarbeitungszwecke nicht mehr benötigt werden.
Die Daten werden gelöscht, sobald sie nicht mehr für die Verarbeitungszwecke benötigt werden.
Diese Technologien ermöglichen es uns, die Nutzung der Website zu analysieren, um die Leistung zu messen und zu verbessern.
Dies ist ein Video-Player-Dienst.
Verarbeitendes Unternehmen
Google Ireland Limited
Google Building Gordon House, 4 Barrow St, Dublin, D04 E5W5, Ireland
Ort der Verarbeitung
Europäische Union
Daten werden gelöscht, sobald sie für die Verarbeitungszwecke nicht mehr benötigt werden.
Datenempfänger
Datenschutzbeauftragter des verarbeitenden Unternehmens
Nachfolgend finden Sie die E-Mail-Adresse des Datenschutzbeauftragten des verarbeitenden Unternehmens.
https://support.google.com/policies/contact/general_privacy_form
Weitergabe an Drittländer
Dieser Service kann die erfassten Daten an ein anderes Land weiterleiten. Bitte beachten Sie, dass dieser Service Daten in ein Land, welches kein angemessenes Datenschutzniveau bietet, übertragen kann. Falls die Daten in die USA übertragen werden, besteht das Risiko, dass Ihre Daten von US Behörden zu Kontroll- und Überwachungszwecken verarbeitet werden können, ohne dass Ihnen möglicherweise Rechtsbehelfsmöglichkeiten zustehen. Nachfolgend finden Sie eine Liste der Länder, in die die Daten übertragen werden. Weitere Informationen zu den Sicherheitsgarantien finden Sie in den Datenschutzrichtlinien des Website-Anbieters oder wenden Sie sich direkt an den Website-Anbieter.
Weltweit
Klicken Sie hier, um die Datenschutzbestimmungen des Datenverarbeiters zu lesen. https://policies.google.com/privacy?hl=en
Klicken Sie hier, um auf allen Domains des verarbeitenden Unternehmens zu widerrufen. https://safety.google/privacy/privacy-controls/
Klicken Sie hier, um die Cookie-Richtlinie des Datenverarbeiters zu lesen. https://policies.google.com/technologies/cookies?hl=en
Speicherinformation
Unten sehen Sie die längste potenzielle Speicherdauer auf einem Gerät, die bei Verwendung der Cookie-Speichermethode und bei Verwendung anderer Methoden festgelegt wurde.
Dieser Dienst verwendet verschiedene Mittel zur Speicherung von Informationen auf dem Gerät eines Nutzers, wie unten aufgeführt.
Dieses cookie speichert Ihre Präferenzen und andere Informationen, insbesondere bevorzugte Sprache, wie viele Suchergebnisse auf Ihrer Seite angezeigt werden sollen und ob Sie den SafeSearch-Filter von Google aktivieren möchten oder nicht.
Dieses cookie misst Ihre Bandbreite, um festzustellen, ob Sie die neue Player-Oberfläche oder die alte erhalten.
Dieses cookie erhöht den „Views“-Zähler des YouTube-Videos.
Dies wird auf Seiten mit eingebettetem YouTube-Video gesetzt.
Dies ist ein Dienst zum Anzeigen von Videoinhalten.
Vimeo LLC
555 West 18th Street, New York, New York 10011, United States of America
Vereinigte Staaten von Amerika
Privacy(at)vimeo.com
Klicken Sie hier, um die Datenschutzbestimmungen des Datenverarbeiters zu lesen. https://vimeo.com/privacy
Klicken Sie hier, um auf allen Domains des verarbeitenden Unternehmens zu widerrufen. https://vimeo.com/cookie_policy
Klicken Sie hier, um die Cookie-Richtlinie des Datenverarbeiters zu lesen. https://vimeo.com/cookie_policy
Dieses cookie wird in Verbindung mit einem Videoplayer verwendet. Wenn der Besucher beim Ansehen von Videoinhalten unterbrochen wird, merkt sich das cookie , wo das Video gestartet werden soll, wenn der Besucher das Video neu lädt.
Ein Indikator dafür, ob sich der Besucher jemals angemeldet hat.
Registriert eine eindeutige ID, die von Vimeo verwendet wird.
Speichert die Einstellungen des Benutzers beim Abspielen eingebetteter Videos von Vimeo.
Wird nach dem ersten Upload eines Benutzers festgelegt.
Dies ist ein integrierter Kartendienst.
Gordon House, 4 Barrow St, Dublin 4, Ireland
https://support.google.com/policies/troubleshooter/7575787?hl=en
Vereinigte Staaten von Amerika, Singapur, Taiwan, Chile
Klicken Sie hier, um die Datenschutzbestimmungen des Datenverarbeiters zu lesen. http://www.google.com/intl/de/policies/privacy/