Die extreme Rechte in den europäischen Parlamenten
Bei den französischen Parlamentswahlen im Juni dieses Jahres wurde die rechtsextreme Rassemblement National (RN) mit 89 Abgeordneten die stärkste Oppositionspartei in der Nationalversammlung. Dies ist der vorläufige Höhepunkt eines Prozesses, in dessen Verlauf sich diese rechtsextreme Partei als „normale“ politische Kraft im politischen System Frankreichs etabliert hat. Angesichts dieser für Frankreich neuen Situation einer starken Präsenz der Rechtsextremen im Parlament wurde schnell klar, dass die demokratischen Kräfte Frankreichs über keine klare Strategie verfügen, um den Einfluss des RN zu begrenzen. Wenn auch in Frankreich die Präsenz der Rechtsextremen im Parlament noch eine neue Situation ist, so ist das in manchen anderen Ländern der Europäischen Union nicht der Fall. In Österreich, Schweden, Spanien oder Deutschland sind rechtsextreme Abgeordnete bereits seit längerem in nationalen und regionalen Parlamenten vertreten. Wie haben dort die demokratischen Kräfte auf die parlamentarische Präsenz der extremen Rechten reagiert? Welche Strategien verfolgen sie, um deren Einfluss einzudämmen und zurückzudrängen? Über diese Fragen haben wir mit Expert_innen und Spitzenvertreter_innen von Parlamenten diskutiert.
Programm
17:45 Begrüßung
Gilles Finchelstein, Generalsekretär der Jean-Jaurès-Stiftung (FJJ)
Thomas Manz, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Paris (FES)
18:00 Zwischen Akzeptanz und Eindämmung – Berichte aus verschiedenen Ländern
Frankreich:
Antoine Bristielle, Politikwissenschaftler am Institut für Sozialforschung PACTE/Sciences Po Grenoble, Leiter des Arbeitskreises Meinungsforschung der Jean-Jaurès-Stiftung
Spanien:
Aurora Mínguez, Journalistin, ehemalige Auslandskorrespondentin in Berlin und Paris bei RTVE (Spanischer Rundfunk)
Deutschland:
Samuel Greef, Politikwissenschaftler an der Universität Kassel
18:45 Bilanz und Perspektiven – ein politischer Ausblick
Valérie Rabault, Vizepräsidentin der französischen Nationalversammlung
Uli Grötsch, MdB, Mitglied im Ausschuss für Inneres
Moderation: Milo Lévy-Bruhl, Forscher am Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS)
19:15 Diskussion
Deutsch-Französische Simultanübersetzung
Friedrich-Ebert-Stiftung
Büro Paris
41 bis, bd. de la Tour-Maubourg
75007 Paris
France