Mittwoch, 16.07.2025 - Samstag, 18.10.2025 - Paris

Die progressive Jugend und Europas Friedensversprechen

Kann die Europäische Union ihr Ideal noch einlösen?

Vom 16. bis 18. Juli 2025 veranstalteten das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung Paris (FES) und die Foundation for European Progressive Studies (FEPS) im Rahmen des Kongresses der Young European Socialists (YES) in Paris eine Diskussion zu einer zentralen Frage: Kann die Europäische Union auch heute noch eine Kraft für den Frieden sein?

Unter der Leitung von Ania Skrypek, Direktorin für Forschung und Ausbildung bei der FEPS, eröffnete Adrienne Woltersdorf, Leiterin des FES-Büros Paris, die Veranstaltung mit einem Grußwort. Ein interaktives Quiz erinnerte an die historische Friedensrolle der Europäischen Union und machte zugleich die aktuellen Herausforderungen ihrer Außen- und Sicherheitspolitik deutlich.

In einer Fishbowl-Diskussion kamen anschließend zahlreiche junge progressive Verantwortungsträger:innen und Aktivist:innen aus ganz Europa zu Wort – unter ihnen Philipp Türmer (Vorsitzender der Jusos), Rémi Boussemart (Vorsitzender der Mouvement des Jeunes Socialistes, MJS), João Martins Pereira (Vorsitzender der YES) sowie Simona Padegimaité aus Litauen.

Die Debatte drehte sich um vier Leitfragen:
– Was würden wir Robert Schuman heute sagen?
– Was bedeutet „Frieden“ für die junge Generation?
– Wie können junge Menschen schon heute aktiv zum Frieden beitragen?
– Welche Art von geeintem Europa kann morgen Frieden sichern?

Gerade die letzte Frage eröffnete eine vertiefte Diskussion über die Idee eines progressiven Europas: Welche Reformen sind nötig, um die Union gerechter und handlungsfähiger zu machen? Welche Bedeutung haben Erweiterung, Nachbarschaftspolitik sowie Energie- und Digitalzusammenarbeit? Und wie lässt sich das Spannungsfeld zwischen sozialem Ausgleich (Welfare) und Verteidigungsfähigkeit (Warfare) gestalten – zwischen sozialer Gerechtigkeit und der Fähigkeit, Demokratie gegenüber autoritären Regimen zu schützen?

Die Beiträge verband eine gemeinsame Überzeugung: Europäischer Frieden ist kein Erbe, sondern ein fortwährendes politisches Projekt. Die junge Generation erwartet Antworten, die den sozialen und ökologischen Krisen unserer Zeit gerecht werden. Zugleich ist ihr bewusst, dass die Verteidigung demokratischer Werte Entschlossenheit und Verantwortung verlangt.

In einer zunehmend instabilen Welt müssen progressive Kräfte das Verhältnis von Solidarität, Nachhaltigkeit und Sicherheit neu denken. Denn ein soziales und ökologisches Europa muss auch ein Europa sein, das sich selbst verteidigen kann – um den Frieden zu bewahren.

Friedrich-Ebert-Stiftung
Büro Paris

41 bis, bd. de la Tour-Maubourg
75007 Paris
France

+33 (0) 1 45 55 09 96
info.france(at)fes.de

Praktika & Stipendien