Parlamentarische Strategien gegen die extreme Rechte









Am 24. Oktober 2025 haben die FES Paris und die Jean-Jaurès-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Fraktion der Parti Socialiste im Senat in Paris einen Workshop zu den parlamentarischen Strategien gegen die extreme Rechte durchgeführt. Daran haben politische Entscheidungsträger_innen, Wissenschaftler_innen, Vertreter_innen der Zivilgesellschaft und Gewerkschafter_innen aus Deutschland und Frankreich teilgenommen. Dabei haben sie nicht nur die Treiber der rechtextremen Wahl analysiert, sondern auch über strategische Ansätze zur Bekämpfung der für die beiden Länder existenziell gewordenen rechten Gefahr diskutiert. Zentrale Fragen waren dabei die programmatische Positionierung, die Verbindung der Parteien zur Gesellschaft sowie der Wandel der politischen Narrative. Die daraus entstandenen Erkenntnisse haben den Mitgliedern des Senats vor Augen geführt, wie wichtig die Vertiefung der Zusammenarbeit zum Kampf gegen Rechts zwischen Deutschland und Frankreich geworden ist, sei es in der Politik oder im Gewerkschaftsmilieu.
Programm
9h00 Begrüßung
- Patrick Kanner, Vorsitzender der PS-Fraktion im Senat
- Benjamin Schreiber, wissenschaftlicher Mitarbeiter derFriedrich-Ebert-Stiftungin Paris
- Jérémie Peltier, geschäftsführender Leiter der Jean-Jaurès-Stiftung Jean-Jaurès-Stiftung
9h30 Warum wählen Millionen Menschen rechtsextreme Parteien?
Welche Lehren und Parallelen lassen sich aus den jüngsten Wahlerfolgen des Rassemblement National (RN) und der Alternative für Deutschland (AfD) ziehen? Was sind die Treiber dafür, dass in Frankreich, Deutschland und Europa immer häufiger rechts gewählt wird? Welche Strategie verfolgen die Rechtsextremen?
- Adélaïde Zulfikarpasic, Geschäftsführerin des französischen Meinungsforschungsinstituts BVA France
9h50 Diskussion mit den Senator_innen
10h10 Marcel Lewandowsky, Politikwissenschaftler, Lehrbeauftragter an der Universität Mainz
10h30 Diskussion mit den Senator_innen
11h00 Die Arbeitswelt als neuer Diskursort des Rechtsextremismus
Ist die Arbeitswelt, neben Social media, der wichtigste Ort der Rechtsextremen für die Sozialisierung und die Rekrutierung neuer Wähler_innen? Wie ist die Stimmungslage im öffentlichen Dienst? Wie kämpfen Gewerkschaften gegen die extreme Rechte? Welche Bündnisstrategien sind zwischen Parteien und Gewerkschaften möglich?
- Christophe Dague, Gewerkschaftssekretär beim nationalen Gewerkschaftsbund CFDT, Bindungsperson beim Bund demokratischer Vereine und Gewerkschaften Pacte du Pouvoir de vivre
- Émilie Agnoux, Mitbegründerin des Vereins „Sinn des öffentlichen Dienstes“ (Le sens des services publics)
11h45 Diskussion mit den Senator_innen
14h00 Welche Strategie gegen den Rechtsextremismus?
- Erfahrungen aus dem SPD-Europa und Landtagswahlkampf 2024:
Hat die AfD eine „Erfolgsstrategie“? Welche Bilanz zieht die SPD aus dem Wahlkampf? Sind die jüngsten AfD-Erfolge ein Ostdeutsches Phänomen – oder gibt es Parallelen zum RN und anderen Rechtsextremen?
- Marie Glißmann, Spitzenkandidatin der SPD-Brandenburg für die Europawahl
14h20 Diskussion mit den Senator_innen
14h45 2. Strategien für den Kampf gegen das Rassemblement National:
Wie kann der Aufstieg des RN gebrochen werden? Wirkungsvolle Gegenmaßnahmen, Analyse der Narrative, die Rolle von Empathie in der Politikvermittlung, Umgang mit Reizthemen
- Jérémie Peltier, geschäftsführender Leiter der Jean-Jaurès-Stiftung
- Simon-Pierre Sengayrac, Co-Leiter des Arbeitskreises Wirtschaftspolitik der Jean-Jaurès-Stiftung
15h15 Diskussion mit den Senator_innen
15h45 Wie spricht man rechtspopulistisch anfällige Wähler_innen an?
Warum sind Rechtsextreme so erfolgreich im öffentlichen Diskurs und in der Agitation mit social media? Wie gehen rechte Anhänger_innen mit Informationen und Scheindiskursen um? Wie können wir sie erreichen? Welche Strategie verfolgen Rechtsextreme dabei – und kann dem noch etwas entgegengesetzt werden?
- Präsentation des FES-Praxispapiers "Know Your Own Story - Leitfaden zur Demontage rechtsextremer Argumente"
- Benjamin Schreiber, wissenschaftlicher Mitarbeiter derFriedrich-Ebert-Stiftungin Paris
- Narrativ und Kommunikation: Argumente und Instrumente im Kampf gegen rechts
- Guénaëlle Gault, Geschäftsführerin der Studiengruppe für Gesellschaft und Verbrauch (Observatoire Société et Consommation), Lehrbeauftragte an SciencesPo Paris und der Universität Paris
- David Medioni, Leiter des Arbeitskreises Medienpolitik der Jean Jaurès-Stiftung
16h15 Diskussion mit den Senator_innen
17h00 Schluss / Ausblick
- Patrick Kanner, Vorsitzender der PS-Fraktion im Senat
17h30 Ende
Deutsch-Französische Simultanübersetzung
Friedrich-Ebert-Stiftung
Bureau de Paris
41 bis, bd. de la Tour-Maubourg
75007 Paris
France